Weingüter im Fokus
Grosse Namen, Geheimtipps und Senkrechtstarter
Weine mit Charakter, geschaffen von Persönlichkeiten. Lernen Sie sie kennen!
01.07.2019
Weingut Perticaia, Montefalco
Federico Michelsantis Blick schweift über die wohlgeordneten Reihen der Reben: In perfekter Geometrie wurden sie 15 bis 20 Jahre am Drahtrahmen gezogen, jede der kleinen Parzellen ist quasi eine hausgemachte Cru-Lage mit unterschiedlichen Charakteristiken: «In manchen ist der Lehm dominanter, in anderen Kalk, manche Böden sind eher für Sagrantino oder Sangiovese geeignet, andere für die weisse Trebbiano Spoletino oder Grechetto», erzählt Michelsanti, seit vier Jahren der Kellermeister des Gutes Perticaia. Allen gemein ist eine Meereshöhe zwischen 320 und 350 Metern und wasserreiche Böden, die durch Gesteinsschichten aufgelockert werden, so dass die Rebstöcke tief wurzeln können.
Das kleine Weingut Perticaia im Weiler Casale war Anfang der 2000er Jahre ein Pionier eines neuen Sagrantino-Stils, der der charaktervollen Rebsorte durch moderne Vinifikationsmethoden und den Einsatz von Barriques und Tonneaux neue Facetten abgewann. Aber das Fundament der Qualität und der Eleganz eines Weines sei immer der Boden, in dem die Reben wurzeln, ist Emiliano Falsini überzeugt: Der Önologe von Perticaia – einer der renommiertesten Flying Winemaker Italiens – lässt damit in den Weinen das Terroir sprechen, die vielschichtigen Böden und die gut durchlüfteten Rebberge in Süd- und Südwestposition. Und huldigt damit auch einer landwirtschaftlichen Tradition, die bis in Römerzeiten zurückreicht. «Perticaia», der antike Name für Pflug, nimmt darauf Bezug.
Der aus der Romagna stammende Landwirtschaftsexperte Guido Guardigli wählte ihn deshalb im Jahr 2000 als Namen für sein neues Gut. Damals wurden die ersten Rebberge gepflanzt und eine schmucke kleine Kellerei wurde errichtet, 250 Olivenbäume waren die Basis des eigenen kaltgepressten Olivenöls. Erste Weine aus Sagrantino und Sangiovese kamen drei Jahre später auf den Markt. 15 Hektar, zum grössten Teil am Drahtrahmen gezogen (nur beim Colorino wird Guyot bevorzugt), sind noch heute die Basis der Produktion.
Weingut Perticaia
Località Casale, IT-06036 Montefalco
Das Überraschungspaket
Spoleto DOC Trebbiano Spoletino del Posto 2016
2019 bis 2022
In der Nase Noten von tropischen Früchten, von Basilikum, reifem Kernobst, Petrol; kompakter Bau, in perfekter Harmonie zwischen Struktur und Säure, angenehmer Ausklang auf Noten von Steinobst und Kräutern.
Mariage
Kann man als Aperitif empfehlen, passt aber auch zu Fisch und hellem Fleisch.
Montefalco Rosso Riserva DOC 2012
2020 bis 2025
Erinnert im Bouquet an Himbeeren, Thymian, Pfeffer und Veilchen; im Mund kräftig, mit vifer Säure und spürbarem Tannin, gut ausbalanciert, viel Schliff und Fülle, anhaltendes
Finale auf Pflaumen- und Schokonoten.
Mariage
Passt zu gebratenem Rindfleisch, Taube, auch zu gereiftem<br /> Käse.
Montefalco Sagrantino DOCG 2013
2021 bis 2028
Dunkles Rubin; Noten von Amarenakirschen, Zimt und Spezereien; am Gaumen charaktervoll, mit rassigem Tannin und gut eingebundener Säure, lang und feinherb das Finale.
Mariage
zu Lammgerichten, Wild oder einem kräftigen Steak.
Handelspartner
Felsenkeller.SH - ViniNostri AG
Vordergasse 37, CH-8201 Schaffhausen
Telefon +41 52 625 52 57
Fax
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http://www.felsenkeller.sh