01.02.2016

Ca di Rajo

Urwüchsiges Veneto
Die autochthone Rebsorte Raboso wurde hier schon zu Römerzeiten gepflegt: Das Gebiet rund um die kleine Gemeinde San Polo di Piave im Osten des norditalienischen Veneto wird seit Jahrhunderten landwirtschaftlich genutzt. Und seit Generation sind Cecchetto hier Winzer. Erst Simone Cecchetto aber hat 2005 begonnen, selbst in einem neu erbauten Keller einzukellern. Heute produziert er mehr als zwei Dutzend Etiketten und rund eine Million Flaschen verschiedenster Typen.

Simone Cecchetto sieht mit seinem tadellosen Anzug und dem gewinnenden Lächeln gar nicht aus wie ein Weinbauer, eher schon wie ein erfolgreicher Jungunternehmer; was er eigentlich auch ist. Knapp 20 Jahre alt war er, als er vor 10 Jahren das Weingut Ca’ di Rajo gegründet hat. Heute gilt es als eines der Aushängeschilder des Piave-Gebietes. Und auch als Referenz für die Raboso, die bedeutendste Rebsorte dieser Zone. In ihrer Jugend für ihre Wildheit bekannt, benötigt sie sorgfältigste Pflege, um sich zu zähmen und abzurunden. Gelingt dies, zählt sie allerdings zu den charaktervollsten Weinen Italiens. Simone Cecchettos Raboso ist ein Ereignis: unverfälscht, ohne Schnörkel, im klassischen Sinne elegant. Und der stolze Winzer meint, das Potential der Sorte sei noch lange nicht ausgeschöpft.

Anbaugebiet
Das Weingut Ca’ di Rajo liegt in einer ausgedehnten Ebene, die von den Colli Trevigiani bis zum Fluss Piave und im Osten bis zum Adriatischen Meer und zum Fluss Tagliamento reicht, der östlichen Grenze der Provinz Venezia. Entstanden in der letzten Eiszeit, haben die Flüsse Piave, Livenza und Tagliamento die Mineralien für die Böden transportiert, die man auch in den Weinen der Zone wiederfindet. Die Weite des Gebietes, der Schutz der nahen Berge und die sanften Meeresbrisen sorgen gerade im Piave-Gebiet für ein ausgewogenes Klima.

Ein Geheimtipp
in der Gegend ist Treviso, die Provinzhauptstadt im Südwesten. Sie wird wegen der vielen anderen Highlights des Veneto gerne vergessen. Bekannt ist die Stadt als Bischofssitz, aber auch wegen ihres literaturwissenschaftlichen Instituts, der Museen, Bibliotheken und einer Gemäldesammlung. Sehenswert sind die Altstadt sowie die gut erhaltene alte Stadtbefestigung mit Mauern (ab 1509 erneuert) und Bastionen. Aufgrund der vielen Kanäle, welche die Stadt durchziehen, wird Treviso auch Città delle Acque genannt. Bedeutendstes Bauwerk ist der Dom aus dem 12. Jahrhundert, der im 15./16. Jahrhundert umgebaut wurde.